Department 19 – Die Mission by Will Hill

Department 19 – Die Mission by Will Hill

Autor:Will Hill
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Lübbe Digital
veröffentlicht: 2012-04-12T16:00:00+00:00


26

Der Anfang vom Ende

Gut Molnár bei Budapest, Ungarn

12. Februar 2005

Julian Carpenter feuerte seinen T-Bone aus kürzester Distanz ab und drehte den Kopf zur Seite, als der Vampir in einem Schauer aus Blut explodierte und seine Schwarzlicht-Uniform besudelte. Dann drehte er sich zu den vier Männern hinter ihm um.

»Von jetzt an gilt äußerste Vorsicht«, sagte er.

Vier Augenpaare erwiderten seinen Blick. Das riesige fleckige Gesicht Frankensteins grinste flüchtig. Paul Turner war keinerlei Gefühlsregung anzumerken. Seine grauen Augen blickten kalt und gelassen. Die beiden jungen Agenten, Connor und Miller, sahen Carpenter nervös an. Trotz ihres Trainings waren sie kaum imstande, ihre Angst zu kontrollieren. Carpenter fühlte mit ihnen – keiner der beiden hätte bei einer Mission mit einem so wichtigen Ziel dabei sein sollen, und alle fünf Männer wussten das. Die beiden jungen Soldaten waren erst seit wenigen Monaten bei Schwarzlicht, und für Connor war es der allererste Einsatz.

Carpenter hatte nicht die Zeit gehabt, Personalakten zu studieren – die Informationen, die sie zu diesem vornehmen Landsitz am Stadtrand von Budapest geführt hatten, duldeten keinerlei Verzug, und er hatte die ersten vier Männer zusammengezogen, die er finden konnte. Er war dankbar, dass Frankenstein und Turner darunter waren, zwei seiner engsten Freunde bei Schwarzlicht und alte Veteranen, die Hunderte von Operationen hinter sich hatten. Connor und Miller würden lediglich das tun müssen, wozu sie ausgebildet worden waren – irgendwann hieß es für jeden Agenten Schwimmen oder Ertrinken.

Carpenter hatte in der Kommandozentrale den Schichtwechsel beaufsichtigt, als die Meldung hereingekommen war. Im ersten Moment hatte er an einen Scherz geglaubt. Die Meldung stammte von einem Major John Bryant, einem Schwarzlicht-Agenten, der mit seiner Frau bei einer Flusskreuzfahrt auf der Donau seinen dreißigsten Hochzeitstag feierte. Sie waren in Budapest am Ufer spazieren gegangen und buchstäblich in Alexandru Rusmanov und seine Frau Ilyana hineingelaufen.

Neunzig Minuten später war Carpenters Team in der Luft und auf dem Weg nach Osten. Sie saßen in einer EC725 Cougar, deren Flugzeugzelle vollkommen auseinander- und neu wieder zusammengebaut worden war. Am besten gefielen Julian Carpenter die Rotoren und die Turbinen, die inzwischen eine Reisegeschwindigkeit von mehr als vierhundertachtizg Stundenkilometern ermöglichten. Das war deutlich schneller als der offizielle Weltrekord für einen Helikopter und bedeutete überdies, dass der Flug nach Budapest kaum mehr als eine Stunde dauern würde. Mina, der Überschalljet, der die Distanz nach Budapest in zwanzig Minuten geschafft hätte, war zurzeit in Tokio, und sie konnten unmöglich warten, bis die Harkers ihn zurückgebracht hatten.

Julian betätigte einen Knopf in der Konsole neben seinem Sitz, und ein Bildschirm senkte sich von der Decke. Das jüngste Foto von Alexandru füllte den Rahmen, und er empfahl den vier anderen Männern in der Kabine, es sich sorgfältig einzuprägen.

»Das ist Alexandru Rusmanov«, sagte er mit leicht erhobener Stimme, um gegen das stetige Pulsieren des Helikopterantriebs anzukommen. »Turner, Frankenstein, ich weiß, dass ich euch nicht daran erinnern muss, wie gefährlich diese Zielperson ist. Also, Miller und Connor, ich sage das Ihnen zuliebe: Nichts, was Sie im Verlauf Ihres Trainings gelernt haben, konnte Sie darauf vorbereiten, mit einem so alten und machtvollen Vampir wie Alexandru Rusmanov fertigzuwerden.



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